Hörzellen


"Stile der Stadt"
11.-26.05.2006 Hamburg

Die an Marktanalysen geknüpfte Stadtplanung bildet ein Klassifizierungssystem, nach dem die Große Bergstrasse zur Problemzone ernannt wird. Ehemals modern stehen die meisten Läden der Einkaufstrasse mittlerweile leer, wurden von
1-Euro-Shops verdrängt und sind Teil eines städtischen Sanierungsgebietes.

Was passiert aber, wenn man sie als eine frei aushandelbare, öffentliche Experimentierzone auffasst?
Auf der Basis von ethnographischen Raumanalysen konzipierte und produzierte das Büro für Raumfragen Hörstücke für die Große Bergstraße. Jede "Hörzelle" folgt einer Dramaturgie, nach der sich während des Gehens und Hörens Bezugspunkte zwischen Realraum und Geschichte ergeben. Das Hören über Kopfhörer produziert eine Intimität mitten im öffentlichen Raum. Durch die auditive Entortung verschieben sich die visuellen Eindrücke, es entstehen neue Assoziationszusammenhänge, die Wahrnehmung des alltäglichen Raums verändert sich.

Ausstellung
http://www.stile-der-stadt.de/

Hörzellen Download
Kunst und Ökonomie - ein Spaziergang 1
35 mb, mp3-Datei
Kunst und Ökonomie - ein Spaziergang 2
5.9 mb, mp3-Datei

Die beiden Teile gehören zu einer Tour und sind hintereinander auf den Player aufzuspielen. Eine entsprechende "forward"-Anweisung ist in die Tour inbegriffen.

Eine Höhenwanderung
14 mb, mp3-Datei

Die mp3s auf einen Tonträger aufspielen, einen Kopfhörer aufsetzen und vor die Eingansgtür der ehemaligen Ausstellungsräume in der Großen Bergstrasse 152, Hamburg-Altona stellen. Hier beginnen und enden beide Touren.

Konzept Hörzelle "Kunst und Ökonomie"

Vor Ort
...stellte sich die Große Bergstrasse nicht nur als Interessengebiet von Investoren dar.
Geradezu belagert von Ausstellungsaktivitäten und zahlreichen Soziologen und Architekten mit Forschungsinteressen sahen wir in der Strasse ein neues Beispiel des Gentrifizierungsbegriffes. Allerdings werden die Kunstinitiativen bewusst als Aufwertungsmotoren benutzt und speziell von einem halb städtisch, halb privat finanzierten Quartiersmanagement gezielt in den Komplex hineingesetzt - ohne einen eigentlichen Kunstbegriff oder - diskurs anzuschieben.
Zu diesen Bemühungen treten noch zahlreiche typisch-städtische Umbaumaßnahmen:
Abriß von Marktpavillons zum Vertreiben von "Freilufttrinkern", sowie ständig wechselnder Strassenbelag aufgrund von Uneinigkeit im Erricchten einer neuen Buslinie.
Als Teilnehmer an einer Gruppenausstellung bildeten wir natürlich einen Teil des Prozesses und recherchierten zu genau diesem Thema.

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